Torsio ventriculi - Die Magendrehung des Hundes

 

vom 14.08.22

Die Magendrehung ist ein sehr ernst zu nehmender, tiermedizinischer Notfall. Nur wenige Stunden entscheiden über Leben und Tod Ihres Hundes. Selbst, wenn Sie nur die Vermutung haben, sollten Sie Ihren Hund sofort einem Tierarzt vorstellen.

Hauptsächlich sind Hunde mittelgroßer und großer Rassen mit tiefem Brustkorb betroffen. Ebenso werden erhöhtes Alter und ausgiebiges Toben und Wälzen nach einer üppigen Mahlzeit als erhöhtes Risiko diskutiert.

Der Magen des Hundes befindet sich relativ frei beweglich zwischen der Speiseröhre und dem Zwölffingerdarm an Bändern aufgehängt. Wenn er sich um seine eigene Achse dreht, werden wichtige Blutgefäße, sowie der Mageneingang und der Magenausgang abgeschnürt. Verdauungsgase, Flüssigkeiten und Futterbrei können nicht mehr abtransportiert werden. Ebenso kann das Blut aus der Hinterhand nicht mehr zum Herzen zurückfließen. Nicht nur der Magen, sondern auch die Bauchspeicheldrüse und die Milz können dadurch langsam absterben.

Die Symptome beginnen zunächst unspezifisch. Der Hund wird unruhig, beginnt hin und her zu laufen. Starker Speichelfluss und der vergebliche Versuch, sich zu erbrechen oder Kot abzusetzen, sind meist ebenfalls zu beobachten. Im weiteren Verlauf wird sich der Bauch immer mehr aufblähen, dies verursacht hochgradige Schmerzen und der Allgemeinzustand des Hundes wird sich drastisch verschlechtern. Wird jetzt nicht rasch gehandelt, kommt es zu einem Kreislaufschock unter anderem mit Herzrythmusstörungen, den der Hund zumeist nicht überlebt.

Hier noch einmal vereinfacht dargestellt:

Magendrehung beim Hund

Die Wiederherstellung der Kreislaufsituation mittels intravenöser Infusionen und eine ausreichende Schmerzbehandlung hat oberste Priorität. Eventuell werden präoperativ mittels eine kleinen Nadel, Verdauungsgase aus dem Magen entlassen. Anschließend wird während der Operation der Magen zurückgedreht, mit einer Sonde von Mageninhalt entleert und anschließend an der Bauchwand festgenäht.